Mehr Frauen in Vollzeit?
5.2.2025
„Herdprämie“ – so lautet seit Jahrzehnten der Kampfbegriff, wenn es um die Frage geht, ob Mütter zumindest eine Zeit lang bei den Kindern bleiben sollen. Nun ist die Diskussion wieder aufgeflammt, weil die FPÖ die Idee einer Prämie für Hausfrauen in die Regierungsverhandlungen eingebracht hat.
Die Kritik an den Plänen der FPÖ ist berechtigt, so es sich um eine Dauerlösung handelt. Im Zuwanderer-Milieu etwa bleiben Frauen generell mehrheitlich zuhause und der Erwerbsarbeit fern – und zwar auf Dauer. Damit sind sie auf ihre Männer finanziell angewiesen und können auch bei Konflikten oder gar Gewalterfahrungen kein eigenständiges Leben führen. Das kann dann tatsächlich zu einer Falle führen.
Doch dies ist nicht die Norm, nach der man sich ausrichten sollte. Mütter gehen in Karenz und arbeiten dann gerne eine Zeitlang Teilzeit – und das ist eine gute Lösung. Denn jeder Entwicklungspsychologe predigt seit Jahrzehnten: Für Kinder unter drei Jahren sind Krippen nicht optimal. Außerdem ist der Betreuungsschlüssel in Österreich viel zu hoch. Die Pädagoginnen, von denen es viel zu wenige gibt, erleben in der Praxis, dass sie kaum Zeit für jedes Kind haben. Aber denen hört keiner zu.
Kindergärten wiederum sind Bildungseinrichtungen, keine Aufbewahrungsstätten von 7-17 Uhr. Das ist zu lange und eine Überforderung für die Kinder.
Das Kernproblem der Benachteiligung von Müttern ist, dass man auf Durchrechnung bei der Pensionsberechnung umgestellt hat und die Bezahlung vielfach nicht nach Leistung, sondern durch das Biennien-System nach Dienstzeiten ausgerichtet ist. Dies sollte zuerst reformiert werden.
Junge Eltern, die beide Vollzeit arbeiten, schaffen den Alltag kaum - geschweige denn, wenn die Kinder krank werden. Das System funktioniert nur, weil sich viele Großeltern in die Betreuung einbringen.
Letztlich geht es um echte Wahlfreiheit, zumindest wenn die Kinder noch klein sind. Denn die Zeit der Erwerbstätigkeit ist noch lange genug, da sollte man Eltern die Zeit geben und ihnen nicht noch mehr Druck machen.